Modul 4

Marketing und Vertrieb

So finden Sie Ihren Marktpreis

In drei Schritten zu Ihrem Marktpreis!

Den üblichen Marktpreis finden

Gleichgültig, in welcher Branche Sie tätig sind: Finden Sie zuerst den üblichen Marktpreis für Ihre Leistung heraus. Denn meistens geben die KundInnen das akzeptable Preisniveau vor – und nicht Sie selbst.

Der beste Weg dazu ist, noch vor dem eigentlichen Start Mystery Shopping zu betreiben und BranchenkennerInnen zu befragen. Denn nach dem Start sind Sie ein/e KonkurrentIn und kommen schwerer an wahrheitsgemäße Informationen.

Holen Sie, als vermeintlicher Kunde bzw. als vermeintliche Kundin, Angebote von Firmen in Ihrer Branche ein. Von Vorteil ist es dabei, die Preise der unmittelbaren Konkurrenz zu kennen. Dann können Sie sich leichter positionieren.

Bieten Sie ein neues, bisher unbekanntes Produkt an, so empfiehlt sich eine kleine Kundenbefragung über das akzeptable Preisniveau.

Vorsicht bei offiziellen Preisangaben auf Preislisten, von Branchenverbänden oder bei telefonischen Firmenauskünften: In der Praxis werden die offiziellen Preise oft stark unterboten.

Starten Sie mit „Mondpreisen“, holen Sie sich als AnfängerIn eine blutige Nase.

Das Dilemma von JungunternehmenrInnen

Wer sich von Anfang an zu teuer verkauft, muss seine Leistungen intensiver erklären und braucht daher mehr Zeit für die Akquisition von KundInnen. Wer hingegen zu günstig ist, signalisiert geringe Qualität.

Zu Beginn empfiehlt es sich, bewusst Gründerrabatte oder Kennenlern-Angebote anzubieten und besonders gute Arbeit zu leisten. Mit günstigen Preisen können Sie oft schneller erste Referenzkunden gewinnen und Erfahrung sammeln. Das ist viel wert und besser, als lange auf seinen Leistungen sitzen zu bleiben.

Allerdings: Wer günstig startet, sollte im ersten oder spätestens zweiten Jahr Preiserhöhungen durchsetzen. Das ist bei neuen KundInnen, die den alten Preis nicht gewöhnt sind, manchmal leichter als bei StammkundInnen. Klug ist es, nicht nur einen Preis festzulegen, sondern mehrere, indem Sie zum Beispiel verschiedene Pakete schnüren oder KundInnen, die öfter bei Ihnen kaufen und damit für eine Grundauslastung sorgen, mit Nachlässen belohnen.